Veranstaltung: Energiewende - Verbraucher als Säule des Erfolgs
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Um die klimapolitischen Ziele Deutschlands zu erreichen, kommt der Wärmewende bei Gebäuden eine herausragende Rolle zu. Darüber sollte diskutiert werden.
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Über 50 Prozent des deutschen Endenergieverbrauchs entfällt auf den Wärmesektor, davon allein rund 40 Prozent auf den Gebäudebereich. Um die klimapolitischen Ziele Deutschlands, aber auch Schleswig-Holsteins zu erreichen, kommt der Wärmewende bei Gebäuden deshalb eine herausragende Rolle zu. Neben Energieeffizienz und dem Einsatz objektnaher erneuerbarer Energien lässt sich dies nur über CO2-arme Wärmenetze realisieren.
Das nahm das Projekt "Verbraucher in der Energiewende" am 22.11. zum Anlass mit der Veranstaltung "Energiewende - Verbraucher als Säule des Erfgolgs" zu erörtern, wie die Wärmewende für Verbraucher in Schleswig-Holstein attraktiv gestaltet werden und welche weiteren Schritte zukünftig notwendig sind.
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Nach der Begrüßung durch Jochem Schlotmann, Verwaltungsratsvorsitzender Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein, folgten noch einige einleitende Worte des Staatsekretärs Tobias Goldschmidt, mit denen er die politischen Ausrichtung des Ministeriums für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt Natur und Digitalisierung (MELUND) im Allgemeinen sowie der Rolle des Verbrauchers in der Energiewende im Speziellen anriss.
Anschließend stand mit dem Impulsvortrag von Dr. Matthias Deutsch, Agora Energiewende, der erste große zweier Programmpunkte des Nachmittags an. In dem Vortrag zum Thema "Nachhaltige Anforderungen an Wärmenetze der Zukunft" erläuterte Dr. Deutsch, was die Wärmenetze mit Bedacht auf die Wärmewende sinn- und nutzvoll machen kann beziehungsweise muss. Dabei schlug er den Bogen von den aktuellen Voraussetzungen und Herausforderungen - wie z.B. die nötige Dämmung zur Verringerung der Heizlast und die Absenkung der Netztemperatur zur Einbindung erneuerbarer Energien - bis zum Klimaschutzprogramm 2030 und dem Kohleausstieg. Kernpunkte des Vortrags beschrieben dabei die zunehmende Wichtigkeit von Wärmenetzen in den meisten Klimaschutzszenarien oder forderten auch die Einbindung und Finanzierung CO2-freier Wärmequellen im Gesetz zur grünen Fernwärme.
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Die Folien zum Vortrag "Nachhaltige Anforderungen an Wärmenetze der Zukunft" von Dr. Matthias Deutsch, Agora Energiewende, können Sie sich hier ansehen und herunterladen.
Und natürlich sollte auch noch diskutiert werden - über die vorher geäußerten Gedanken und Fakten zu den Wärmenetzen sowie die Wärmewende mit ihren politischen und wissenschaftlichen Merkmalen. Dazu haben sich neben Dr. Deutsch (Agora Energiewende) und Staatssekretär Tobias Goldschmidt (MELUND), auch Stefan Sievers (EKSH), Erik Brauer (IB.SH) sowie Margrit Hintz (VZ SH) auf das Podium gesellt. Dabei stand die bereits zu Beginn angesprochene Rolle des Verbrauchers im Fokus, die auch immer wieder das Publikum zur Teilnahme an der Diskussion bewegte.
Wie erreichen wir die Energiewende und Klimaschutzziele? Wie können wir unseren Energiebedarf reduzieren? Auf welche Art und Weise müssen wir unser Verbrauchsverhalten umstellen? Fragen, die nicht nur die Zuhörer an dem Tag interessierten, sondern von denen sich der Verbraucher auch im Alltag Antworten erhofft. Nicht nur der spontane Beifall, bei der Feststellung, dass zwar Klimapakete verabschiedet werden, aber die politische Diskussion eine exaktere Hilfestellung noch vermissen lässt, auch die Diskussion an sich machte deutlich, dass diesbezüglich noch Nachholbedarf ist. Und genau da möchte das Projekt "Verbraucher in der Energiewende" und die Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein anknüpfen.
Dafür möchten die "Verbraucher in der Energiewende" im Zusammenspiel mit der IB.SH, dem Verein SHeff-Z (gefördert durch den EKSH) und seinem Energiemobil das Bundesland Schleswig-Holstein bereisen und mit diversen Vorträgen nicht nur Aufklärung in Sachen Klimaschutz und Energiewende betreiben, sondern auch vor allem Hilfestellung leisten und dem Verbraucher seine Handlungsmöglichkeiten aufführen.